Wie in vielen Kommunen sind auch in Sankt Augustin viele Straßen und Bürgersteige in keinem guten Zustand. Ein Flickenteppich aus Schlaglöchern ist nicht nur für den motorisierten Verkehr ein Ärgernis, sondern auch eine Einschränkung für Kinder auf Fahrrädern oder ältere Menschen mit Rollatoren. Eine der Lösungen: Die oberste Deckschicht wird abgefräst und durch eine neue Asphaltdecke ersetzt.
Die Erneuerung der obersten Deckschicht trägt neben anderen Unterhaltungsmaßnahmen dazu bei, die Straßensubstanz im Stadtgebiet zu erhalten. Denn das bloße Stopfen von Schlaglöchern führt irgendwann dazu, dass der Straßenunterbau vor allem im Winter durch Frost beschädigt wird und dann die gesamte Straße für viel Geld komplett saniert werden muss.
Vier Straßen wurden in diesem Jahr mit dem Fräsverfahren saniert, konkret die "Klosterstraße" in Sankt Augustin-Ort, "Im Feldgarten" in Sankt Augustin-Niederpleis sowie Teilabschnitte der "Berliner Straße" in Sankt Augustin-Ort und der "Großenbuschstraße" in Sankt Augustin-Hangelar. Insgesamt sind dies rund 4.220 Quadratmeter Straßenfläche für rund 230.000 Euro. Hinzu kommen in diesem Zusammenhang gleich miterledigte Arbeiten an neuen Straßeneinläufen, Kanaldeckeln und Bordsteinen. In allen Straßen wurden Decke und Binder neu eingebaut. Für die kommenden Jahre sind weitere Straßen vorgesehen, sodass mit Blick auf die angespannte Haushaltssituation pro Jahr der Zustand zumindest einiger Straßen verbessert werden kann.
"Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger freuen sich über Straßen ohne Risse und Schlaglöcher und die teure vollständige Straßensanierung kann hinausgezögert werden. Das Verfahren,Fräsen statt Stopfen` sorgt also für einen besseren Zustand der Straßen, bringt durch eine deutlich kürzere Bauzeit weniger Verkehrsbeeinträchtigungen für die Anwohnenden mit sich und schont mittel- bis langfristig die Stadtkasse. Ich bin froh, dass wir dieses Verfahren nun im zweiten Jahr in Sankt Augustin erfolgreich einsetzen", freut sich Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf. Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß ergänzt: "Das Verfahren entspricht den Regeln der Technik und ist ein wichtiger Baustein zur baulichen Unterhaltung der Straßen, um Netzrisse, Spurrinnen oder andere Ausbrüche zu vermeiden. Allerdings gibt es auch viele Straßen im Stadtgebiet, wo wir um eine vollständige Sanierung nicht herumkommen werden."
Nicht alle Straßen im Stadtgebiet sind für eine Sanierung mit diesem Verfahren geeignet. Unter anderem muss der vorhandene Gesamtaufbau eine Mindesthöhe von 18 cm haben und der Untergrund entsprechend tragfähig sein, was vorab jeweils mit einer Kernbohrung ermittelt wird. Einige Straßen sind bereits zu stark beschädigt, sodass sie sich nicht mehr für eine reine Deckensanierung eignen, sondern eine grundhafte Sanierung unausweichlich ist.
Die Stadt Sankt Augustin verfügt im Stadtgebiet in Summe über 514 Straßen mit insgesamt 586 Kilometern Länge. Jährlich steht angesichts der Haushaltslage nur ein begrenztes Budget für Deckensanierungen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden bereits die Straßen "In der Bitze" in Sankt Augustin-Buisdorf sowie Teilabschnitte der "Von-Galen-Straße" in Sankt Augustin-Menden und der "Berliner Straße" in Sankt Augustin-Ort im Fräsverfahren saniert.