StartMein Sankt AugustinVerwaltung & PolitikVolkstrauertag in Mülldorf: Wir tragen Friedensverantwortung

Volkstrauertag in Mülldorf: Wir tragen Friedensverantwortung

Am vorangegangenen Sonntag fand die zweite interreligiöse Gedenkfeier zum Volkstrauertag unter der Leitung von Ortsvorsteherin Angelika Ackermann statt. Unter dem Motto "Gehen für den Frieden" kamen zahlreiche Menschen zusammen, um der Opfer von Krieg, Gewalt und Unterdrückung zu gedenken. Es wurde schnell deutlich, dass über das Gedenken an die Mülldorfer Gefallenen in den zwei Weltkriegen hinaus die zentrale Verantwortung aller die Friedensverantwortung sei, auf die der Volkstrauertag im Besonderen hinweise. In ihrer Eröffnungsrede hob die Ortsvorsteherin daher die verbindende Botschaft des Tages hervor: Frieden und Verständigung unter den Menschen vor Ort. Und über genau diese Friedensverantwortung sprachen auch die Mitglieder der eingeladenen Mülldorfer Gemeinden und Nachbargemeinden aus Niederpleis und Troisdorf.

Salsabil Khalifi beeindruckte mit ihrer Ansprache über die Bedeutung von Dialog und Frieden: Frieden sei eine aktive Haltung des Respekts und der Wertschätzung für alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Glauben. Khalifi betonte: "In St. Augustin haben wir das Privileg, verschiedene Religionen und Kulturen zu vereinen. Dieses Zusammenkommen ist eine Quelle der Stärke. Es zeigt uns, dass wir trotz unserer Unterschiede gemeinsam für Frieden und Harmonie eintreten können." Außerdem band sie die Übersetzung der Suren des Korans, die der Imam des Marrokanischen Kulturvereins e.V. Redouane El Galai nachfolgend sang, mit in ihre Rede ein. So sprach sie: "O die ihr glaubt, tretet alle in den Frieden ein." Dies sei nicht nur eine Aufforderung an Muslime, sondern ein universeller Aufruf an alle Menschen. Der Islam betone die Bedeutung des Friedens als Grundpfeiler ihres Glaubens. Sie mahnte: "Lasst uns heute gemeinsam für einen Frieden eintreten, der auf Respekt und Verständnis basiert. Lasst uns die Einheit suchen und die Vielfalt feiern. Nur so können wir sicherstellen, dass die Schrecken der Vergangenheit nie wiederkehren."

Auch Pastor Rudolf Fröse von der Evangeliums-Christen-Baptistengemeinde betonte: "Nie wieder ist jetzt!". Es existiere eine Hoffnung auf eine friedliche Welt. Er sprach: "Gott beschütze unser Land und unsere Stadt, bewahre Frieden und schenke uns Liebe. Liebe zu einem jeglichen Menschen unabhängig von Volkszugehörigkeit und Herkunft."

Elvira Simon, Sängerin der Jüdisch Messianischen Gemeinde Troisdorf-Bonn trug das Lied "Shalom Aleikum" vor. Es handele von "Engeln, die Frieden bringen und uns helfen Frieden zu bewahren.", so Oleg Zorin, Rabbi der Gemeinde. In seiner Predigt auf Ukrainisch, die sein Sohn ins Deutsche übersetzte, sprach er von der "Prophezeiung über den kommenden Frieden", sodass keiner mehr Angst haben müsse, weil es keine Kriege mehr geben wird. Er betete für den Frieden in einer "Zeit, in der die Kriege nicht aufhören, sondern heftiger" und mehr werden.

Die katholischen Gemeindereferentin Anne Linden bat in den Fürbitten ebenfalls um Frieden für alle Menschen weltweit. Der evangelische Pfarrer Simon Puschke schloss mit dem Segen. Frieden fange im Kleinen an. "Wir sind nicht die ganze Welt.", betonte er. "Wir sind Menschen, die ihren Glauben evangelisch, katholisch, muslimisch oder jüdisch-messianisch leben." Es sei nicht der große Frieden, den wir hier sehen. Aber vielleicht sei es ein Lichtschimmer, ein Anfang, der ermutige selbst immer wieder anzufangen. Er forderte auf: "Stellen wir unsere Anfänge und unser Suchen nach Frieden unter den Segen Gottes."

Die Gedenkfeier unterstrich, wie wichtig interreligiöser und interkultureller Austausch für den Frieden ist. Ortsvorsteherin Angelika Ackermann zeigte sich dankbar über die wachsende Zusammenarbeit: "Menschen zusammenzubringen, Brücken zu bauen und Vorurteile abzubauen – das ist die Botschaft des Volkstrauertages." So entstehe Frieden im Kleinen. Die Veranstaltung endete in einem würdevollen Rahmen, der die Hoffnung auf eine friedvolle Zukunft bekräftigte.

Musikalisch würdevoll begleitet wurde das Gedenken an die Mülldorfer Gefallenen von den Rheinischen Musikanten, die bei der Kranzniederlegung das Lied "Der gute Kamerad" anstimmten – ein Lied, das traditionell am Volkstrauertag gespielt wird. Um diese Tradition erhalten zu können, sponserte die Bürgerstiftung in diesem Jahr die Teilnahme der Rheinischen Musikanten.

Die Feuerwehr trug wie in jedem Jahr den Trauerkranz zum Ehrenmal und hielt die Ehrenwache ab. So säumten zwei Fackelträger das Ehrenmal links und rechts während der gesamten Veranstaltung. Außerdem führte die Feuerwehr gemeinsam mit der Ortsvorsteherin ehrwürdig den Friedenszug an.

Die Ortsvorsteherin dankte allen Beteiligten, allen voran der Feuerwehr und Polizei, sowie Mitgliedern des Ortskartells und den Rednern für die Begleitung beim Zug und der Gedenkfeier und lud sie im Anschluss zu Kaffee und belegten Brötchen ins Alt Mülldorf ein.

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