Feuerwehr nutzt Artenschutzmaßnahme für eine Übung mit der Drehleiter
Zehn neue Quartiere für Fledermäuse hängen seit Kurzem an einem Gebäude auf dem Gelände der Steyler Missionare in Sankt Augustin. Dank der Drehleiter der Feuerwehr fanden die Holzbeton-Teile ihre Plätze. Die Artenschutzmaßnahme ist ein vorgeschriebener Ausgleich im Rahmen der Baumaßnahmen für eine neue Feuerwehrtechnische Zentrale ganz in der Nähe.
Übung macht bekanntlich den Meister – und erst recht wenn es um den Umgang mit einem so komplexen Gerät wie einer modernen Feuerwehr-Drehleiter geht. Die Aufgabe, zehn Fledermausquartiere aus Holzbeton mit einem Gewicht von bis zu 22 Kilogramm in einer Höhe von rund sechs Metern zu befestigen, war dank der Drehleiter kein Problem.
Die Mitarbeiter der Feuerwehrtechnischen Zentrale sind zugleich auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin und nehmen tagsüber als sogenannter Tagesalarm am Einsatzdienst teil. Regelmäßige Übungen und Fortbildungen sind hier Pflicht. Fünf von ihnen machten sich mit dem im Jahr 2023 neu angeschafften Fahrzeug tiefer vertraut und übten das Anleitern an Gebäuden.
In Kürze beginnt die Stadt Sankt Augustin mit dem Abriss des ehemaligen Hallenbades und der Turnhalle auf dem Gelände neben dem Freibad. Anschließend wird an gleicher Stelle eine neue Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) errichtet. Zukünftig werden dort Mitarbeitende für die Wartung und Reparatur der Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr sorgen sowie Verwaltungsaufgaben erledigen. Das bestehende Gebäude in Mülldorf ist mit seinen räumlichen Kapazitäten für die zwölf Mitarbeitenden zu klein und entspricht nicht mehr den gestiegenen Anforderungen des Arbeitsschutzes.
Im Vorfeld des Abrisses wurde das alte Gebäude von Biologen begutachtet. Dies verlangen die geltenden Artenschutzbestimmungen. Es wurden zahlreiche Quartiersmöglichkeiten für gebäudebewohnende Fledermausarten – wie zum Beispiel die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) – festgestellt, die mit dem Abriss verschwinden werden. Daher musste entsprechender Ersatz geschaffen werden. Holzbeton-Quartiere werden sehr gerne von Fledermäusen angenommen. Neben den Gebäudequartieren werden auch zahlreiche weitere Höhlen-Quartiere an verschiedenen Bäumen im Umfeld angebracht.