"Wer hier denkt, es handele sich um einen monarchischen Würdenträger, der am Butterberg in Sankt Augustin Hof hält, den muss ich enttäuschen", sagt Diplom Biologe Andreas Fey. "Wir reden hier vom Wachtelkönig, eine in Deutschland sehr seltene und vom Aussterben bedrohte Vogelart, die nicht wie der Name vermuten lässt, zu den Hühnervögeln wie die Wachtel gehört, sondern zu den Rallen.
Dieser sehr seltene Vogel konnte in den vergangenen Wochen schon in der Missionarsgrube in der Hangelarer Heide nachgewiesen werden. Seinen auffälligen Ruf wie "crex… crex… crex" oder auch "rerrp… rerrp" findet man auch in seinem wissenschaftlichen Namen "Crex crex". Im Volksmund wird der Wachtelkönig deshalb auch oft Wiesenschnarrer genannt. Der tieffrequente Schall seines Balz und Revierrufes war früher weit hin zu hören, da der Frequenzbereich von 0 bis 500 Hz beinahe keiner Luftdämpfung unterliegt", so Fey. "Das akustisch intakte Umfeld, welches auch für seine Paarung von Bedeutung und essentiell ist, ist leider heute durch den Verkehrslärm stark gestört. Die Vögel meiden Straßen mit hohen Lärmpegeln und richten ihre Brutgebiete entsprechend danach aus.
Am Samstag, 22. Juni, in den frühen Morgenstunden, konnte der seltene Vogel nun auch am Biotopkomplex des Butterbergs nachgewiesen werden. Beim anschließenden verhören antwortete der Vogel noch dreimal bevor er den Irrtum bemerkte", so der Diplom Biologe.
"Der sehr scheue Vogel lebt heimlich in hochgewachsenen feuchten und extensiv bewirtschafteten Wiesen. Der Biotopkomplex am Butterberg scheint dem zu entsprechen. In der dichten Vegetation bekommt man ihn nur selten zu sehen. Die Ernährung des Wachtelkönigs besteht aus Insekten und Pflanzenteilen. Droht Gefahr flüchtet er meist rennend durchs Gras. Mit einigen Wildkameras soll nun auch ein fotografischer Nachweis des "Königs" folgen", so Andreas Fey. Die Wachtelkönige überwintern im Osten Afrikas. Ende April bis Anfang Mai kommen sie dann nach Deutschland zurück.